Was sind Förderkreise?

Fenster schließen
West- deutschland Bayern Ost- deutschland Niedersachsen - Bremen Nord- deutschland Baden - Württemberg Hessen - Pfalz

Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Alternativ Wirtschaften in und um Augsburg

Alternativ Wirtschaften in und um Augsburg

09. November 2017

Unter diesem Motto präsentierten sich Ende Oktober verschiedene Augsburger Initiativen der Öffentlichkeit. Eingeladen dazu hatten das Evangelische Forum Annahof, das Forum Fließendes Geld der lokalen Agenda 21 und Oikocredit Bayern.

Auf dem Markt der Möglichkeiten im Annahof konnten sich die Besucher und Besucherinnen an den Ständen der lokalen Akteure wie Finanzcafé, Sozialkaufhaus, Foodsharing oder Lifeguide über ihre Arbeit informieren. Und dabei ganz konkrete Tipps und Ideen für einen nachhaltigen Lebensstil mit nach Hause nehmen. Was alle vertretenen Organisationen und Gruppen verbindet, ist das Unbehagen mit der derzeit vorherrschenden Wirtschaftsweise und die Motivation, alternative, nachhaltigere Ansätze des Wirtschaftens zu entwickeln und in Augsburg umzusetzen.

Gemeinwohl statt Eigennutz und Gewinnstreben

Dieser Spirit des Wirtschaft-Neu-Denkens  war auch bei den Referentinnen und Referenten des Vortragsprogramms spürbar.
Wolfgang Heckel, Maschinenbauunternehmer aus Kaufbeuren, stellte zu Beginn fest, dass alles Leben einen Gleichklang anstrebt. Menschen nehmen Informationen aus ihrem Umfeld auf und geben Informationen weiter, in Form von physikalischen Schwingungen. Biophysiker haben festgestellt, dass Dankbarkeit, Zufriedenheit, Wertschätzung, Liebe - Eigenschaften des Herzens - tausendfach stärker schwingen, als Kalkül und rationale Berechnung – Eigenschaften des Gehirns. Es sei deshalb also tausendfach ökonomischer, sich auf die verbindenden Kräfte wie Solidarität, Kooperation, gegenseitige Wertschätzung einzulassen als auf Trennendes. Darauf setzt auch die Gemeinwohlökonomie, die Kooperation statt Konkurrenz, Gemeinwohl statt Eigennutz und Gewinnstreben in den Vordergrund stellt. Sie bietet einen organisatorischen Rahmen für Wirtschaft und Gesellschaft an, ausgerichtet an den Werten Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. „Die Gemeinwohlökonomie gibt Antworten auf die Fragen der Zeit und das Unbehagen in der Gesellschaft“ so Heckel. Im eigenen Unternehmen bedeute dies für ihn, dass die Mitarbeiter beispielsweise arbeiten können, wann sie wollen. Und Entscheidungen und Unternehmensprozesse werden nach der soziokratischen Methode entschieden und organisiert.

Wertschätzend, partizipativ und menschlich Lösungen finden

Die Soziokratie kann in allen Firmen, Vereinen oder Behörden eingesetzt werden als Methode zur Entscheidungsfindung und Festlegung von Rahmenbedingungen für die Organisation.  Für das Miteinander gibt es vier Basisregeln wie z.B. das „Konsentprinzip“. Entscheidungen werden im Konsent (damit ist nicht Konsens gemeint) getroffen, d.h., solange es gegen einen Lösungsvorschlag   keine schwerwiegenden und begründeten Einwändegibt. In sogenannten Kreisen  tauschen alle Beteiligten Informationen aus, bilden sich in mehreren Runden eine Meinung und geben diese an andere Kreise weiter. DasPrinzip dahinter heißt Kreisorganisation. Auch Wahlen werden anders organisiert – es wird nach offenem Diskurs über eine/n Kandidaten/in im Konsent gewählt. So komme man schneller zu gemeinsamen Lösungen, so Maria Brandauer vom Soziokratiezentrum Augsburg. Meinungsänderungen und Einwände seien in der Soziokratie erwünscht, ebenso wie Ausprobieren und Korrigieren.

Was kann ein Einzelner bewirken?

Mit dem Link zwischenWirtschaft und dem einzelnen Menschen setzte sich Christine Pehl, Expertin für werteorientierte Unternehmensführung, auseinander. Sie erläuterte, dass in Unternehmen Schritte zu mehr Nachhaltigkeit auch von Einzelnen ausgehen könnten. Änderungen gibt es nicht nur, wenn die Führungsebene das Thema treibt. Jede/r Einzelne könne sich fragen welche Werte er/sie einbringen könne, was sein/ihr spezieller Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen in Unternehmen oder der Gesellschaft sei. Christine Pehl erklärte, dass Nachhaltigkeit  in Unternehmen derzeit aus verschiedenen Gründen Konjunktur hat. Die Folgen unseres wirtschaftlichen Handels werden inzwischen spür- und sichtbar, viele Menschen können sich oft nicht mehr mit ihrer Tätigkeit im Unternehmen identifizieren. Dazu kommt, dass es seit 2017 eine gesetzliche Berichtspflicht über Nachhaltigkeit für größere Unternehmen gibt.

« Zurück

Kontakt

Oikocredit Förderkreis Bayern e.V.
Hallplatz 15-19
D-90402 Nürnberg
workT: +49 911 37 69 000
faxF: +49 911 37 69 002

Bleiben Sie auf dem Laufenden