Erneuerbare Energien – ein Thema für Oikocredit?

Seit Öl- und Gaspreise wieder gesunken sind, ist es bei uns ruhiger geworden um die Erneuerbaren Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Aber warum ist das jetzt ein Thema für Finanzierungen durch Oikocredit?

Während bei uns der Anteil der „Erneuerbaren“ stagniert, sind Nachfrage und Wachstum in den Ländern des globalen Südens ungebrochen. Schon lange war dort der größte Wachstumsmarkt, die rechtliche Situation günstiger und die gesellschaftliche Akzeptanz größer als in Deutschland. Gleichzeitig ist in vielen Ländern die Energieversorgung gerade im ländlichen Raum extrem schwierig und instabil. Neben den Einschränkungen für den Ausbau kleiner Geschäfte und Unternehmungen bedeutet dies auch einen schnellen Verschleiß elektrischer Geräte, die unter den Stromschwankungen extrem leiden. Für alle gilt: „der teuerste Strom ist der, der nicht vorhanden ist“ - und durch Batterien oder Kerosin und Diesel ersetzt werden muss. Außerdem ist in vielen Ländern der Ausbau des bestehenden Stromnetzes extrem teuer und kann oft von den BürgerInnen und kleinen Gemeinden nicht bezahlt werden. Eine Lösung dafür bieten inzwischen kleinere Solarpaneele für einzelne Haushalte – die oft über einen Mikrokredit, auch über einen unserer Mikrofinanzpartner, finanziert werden. Daneben gibt es zentrale, große Projekte zur Einspeisung von Energie ins nationale Netz. Häufig werden sie von internationalen Organisationen wie der Weltbank oder staatlichen Entwicklungsbanken finanziert.

Und dazwischen? Lösungen für einzelne Betriebe (Kaffee- und Kakaogenossenschaften, Milchviehbetriebe, Trocknungsanlagen für Obst und Gemüse etc.) oder abgelegene Ortschaften gibt es nicht, für Mikrofinanzinstitutionen sind die Investitionen zu groß, für internationale Geldgeber zu klein. In dieser „Finanzierungslücke“ will Oikocredit zukünftig tätig werden.

--